Aebiareal Burgdorf – Ein von Visionen geprägtes Areal

 

Mit dem ersten realisierten Neubau auf dem ehemaligen Aebiareal am Rand des Bahnhofgeländes geht Espace einen bedeutenden Schritt in Richtung «lebendiges und neues Quartier». Die neu entwickelte Liegenschaft hat nicht nur die Erweiterung und Stärkung des urbanen Stadtzentrums von Burgdorf vorangetrieben, sondern auch ein strategisch wichtiges Projekt im Portfolio der «Gesundheitsimmobilien» von Espace umgesetzt. Die Mieterschaft, bestehend aus drei Gesundheitsinstitutionen und zwölf attraktiven Kleinwohnungen, sorgt für eine optimale Durchmischung von Wohnen, Leben und Arbeiten im Haus.

 

Geschichtsträchtiges Bauland

Das Aebiareal in Burgdorf findet seine Namensgebung bei Johann Ulrich Aebi (1846-1919). Er war Landwirt und verfolgte das Ziel, harte Arbeit auf den Bauernhöfen zu erleichtern. Dies gelang ihm durch die Fertigung von Landmaschinen, die noch heute weit über Burgdorf hinaus bekannt sind. Im Anschluss an die Mechanikerlehre baute er 1883 seine Fabrik auf dem Aebiareal auf.

Lebendiges Quartier im Zentrum

Im Jahr 2009 wurde das Aebiareal als Entwicklungsschwerpunkt der Stadt Burgdorf bestimmt. Dieser sah vor, die Grundstücke rund um den Bahnhof zu verdichten und damit Leben in das Zentrum von Burgdorf zu bringen. Mit dem Auszug der Aebi Landmaschinenfabrik aus den Fabrikhallen im Jahr 2010 eröffneten sich neue Möglichkeiten. Die neuen Grundeigentümer verfolgten zusammen mit der Stadt Burgdorf das Ziel, auf dem Areal ein Quartier mit attraktivem und zukunftsweisendem Nutzungsmix entstehen zu lassen. Mit dieser gemeinsamen Vision wurde 2014 die Interessengemeinschaft (IG) Suttergut (heute IG Aebiareal) gegründet, welche 2019 mit der Überbauungsordnung die städtebauliche Entwicklung entlang der Gleise festhielt. Espace war bereits damals Teil der IG, da sie über ein Kaufrecht für zwei Baufelder verfügte, welches im Jahr 2020 definitiv ausgeübt wurde und dadurch das Eigentum an Espace überging.

Werkansicht Aebi Landmaschinenfabrik (1985)

Gesundheitsimmobilie mit Micro Living

Knapp ein Jahr nach der Baueingabe feierte Espace im Juni 2022 den Baubeginn mit der Grundsteinlegung. In den folgenden Monaten wurde die aus zwei fünfgeschossigen Baukörpern mit einem zweigeschossigen Verbindungstrakt bestehende Liegenschaft erbaut. Zusätzlich zu den minimalen Vorgaben der Überbauungsordnung, die das Gebäude nicht nur in seiner Volumetrie, sondern auch in der umgebenden Landschaftsarchitektur beeinflusst, integrierte Espace eine nachhaltige Ausrichtung in die Planung. Das Gebäude wird mit Solarstrom vom eigenen Dach versorgt. Aufgrund des Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch (ZEV) profitiert die Mieterschaft heute von attraktiven Strompreisen. Die CO2-neutrale Wärme- und Warmwasserversorgung erfolgt über eine zentrale Grundwasserheizung auf dem Gelände. Für die Wärmeerzeugung in Spitzenzeiten wurde eine Gasheizung installiert. Die Umgebung der Liegenschaft besteht nebst einer Terrasse hauptsächlich aus biodiverser Grünfläche.

Als Ankermieterin für das Gebäude konnte die Spital Emmental AG gefunden werden. Sie betreibt innerhalb des Gebäudes zwei verschiedene Praxen, die hausärztliche Stadtbach Praxis und die Alterspsychiatrie-Praxis. Zusätzlich werden Wohnungen an zentraler Lage angeboten, welche als Wohnräume für die Belegschaft des Spitals vorgesehen sind. Als zweite Mieterin und als zusätzliches Gesundheitsinstitut führt die Clinique Delc eine Fachklinik für Dermatologie sowie plastische und ästhetische Chirurgie.

«Gesundheitsimmobilie» von Espace auf dem Aebiareal, Burgdorf

Abgerundet wird der lebendige Nutzungsmix durch zwölf moderne Mikroapartments (1.5 und 2.5 Zimmer). Jede Wohnung profitiert von Grundrissen übers Hauseck und verfügt über grosszügige Fensterfronten mit einem attraktiven Ausblick über das Stadtgeschehen von Burgdorf. Die grosszügige Dachterrasse auf dem Sockelgeschoss, welche durch die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Praxispersonal gemeinsam benutzt werden kann, trägt weiter zur Attraktivität der Liegenschaft bei.

Arealentwicklung

Bis 2025 wird die Quartierentwicklung durch die anderen Grundeigentümer abgeschlossen sein. Zusätzlich werden die geplanten Wasserflächen sowie biodiversen Zonen die Umgebung weiter aufwerten. Die Sanierung des alten Gewerbekanals schafft nicht nur ein Naherholungselement, sondern dient ebenfalls der Kühlung des Areals im Sommer. Die zukunftsorientierte Stadtentwicklung schafft die Voraussetzung für ein lebendiges und nachhaltiges Quartier im Zentrum von Burgdorf.

 

 

Fakten zum Neubau

 

Erwerbsjahr 2020
Baueingabe Juli 2021
Baubeginn Juni 2022
Fertigstellung Oktober 2023
Grunstücksfläche 1’441 m²
Nutzungsmix 2 Geschosse Arztpraxen
12 Mikroapartments (1.5 bis 2.5 Zimmer)
Personalwohnung mit:
– 8 Zimmer inkl. Kochen/Essen
– 9 Zimmer inkl. Galerie
Nutzbare Gebäudefläche 2’700 m²
Nettowohnfläche 923 m²
Nettogewerbefläche 1’409 m²
Gemeinschafts- & Verkehrsfläche 195 m²
Parkplätze innen / aussen 27 / 0

 

 

Auf dem Aebiareal in Burgdorf entsteht ein zeitgemässes, nachhaltiges und lebenswertes Stadtquartier, inspiriert von Johann Ulrich Aebi, einem begnadeten Erfinder und Landwirt, der auf dem Areal über Jahrzehnte hinweg Landmaschinen produzierte.

Interview mit dem Stadtpräsidenten von Burgdorf

Entwicklung der Kleinstadt

 

Die Liegenschaft von Espace auf dem Aebiareal in Burgdorf spielt eine zentrale Rolle in der Stadtentwicklung. Ganz nach der Vision von Burgdorf: Bildungs-, Begegnungs- und Bahnstadt. Stadtpräsident Stefan Berger berichtet über den Beitrag von Espace zur Stadtentwicklung.

 

Wie wird die Vision der Stadtentwicklung umgesetzt, und welchen Beitrag leistet die Liegenschaft von Espace?

Mit der Entwicklung der Vision 2050 läuft in Burgdorf ein umfassender Reflexionsprozess, welcher sich vertieft mit der Gesellschaft auseinandersetzt, die DNA von Burgdorf offenlegt und darauf aufbauend ein erstrebenswertes Bild der Zukunft skizziert. Denn Burgdorf will mehr sein, als eine wachsende Stadt. Je nach Quartier – oder Wahrnehmungsräume – werden spezifisch zugeschnittene Konzepte erarbeitet, bei denen mal mehr oder mal weniger verändert wird. Die Gebiete um die Bahnhöfe sind für uns Hotspot-Gebiete. Mit der zunehmenden Dichte an Personenfrequenz steigen hier auch die Potentiale fürs Wohnen und Arbeiten. Mehr Frequenz bedeutet vielfältigere Angebote in den Erdgeschossen. Flankierend mit der Aufwertung der Freiräume entstehen hier attraktive Lebensräume mit vielen Begegnungsmöglichkeiten. Das Grundstück von Espace liegt dabei mittendrin.

 

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Espace während der Arealentwicklung?

Die Kunst bei einem langjährigen Projektvorhaben wie diesem besteht darin, die Bedürfnisse aller Parteien zu verstehen und diese in ein erfolgreiches Produkt umzuformen. Heute kann ich mit Überzeugung sagen, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Wünsche von Espace – nachhaltigen und bezahlbaren Raum zu schaffen – erfolgreich mit der Strategie der Stadtentwicklung zu vereinen. Unser Bestreben nach hoher Lebensqualität, qualitativ hochwertigen Bauten und die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten sind alle erfolgreich umgesetzt worden.

 

Gibt es noch etwas, das Sie betonen möchten?

Das Aebiareal veranschaulicht, wie aktuelle Bedürfnisse von Investoren und Behörden zusammengeführt werden können, um eine zukunftsorientierte Bebauung, eine effiziente Flächennutzung und vielseitig nutzbare Gebäude zu ermöglichen. Künftig werden wir als Stadt noch vermehrt darauf achten, die zunehmenden Einflussfaktoren der Klimaveränderung und die laufend wachsenden Erkenntnisse zur Realisierung nachhaltiger Lebensräume als Grundlage für weitere Stadtveränderungen anzuerkennen und zu verankern. Die komplexe Transformation unserer Lebensräume gelingt nur, wenn sowohl Behörden als auch die Privatwirtschaft dabei auf der Basis gemeinsamer Werte und des Zusammenwirkenwollens in dieselbe Richtung unterwegs sind.

Stefan Berger, Stadtpräsident Burgdorf